ERP Trends: Vernetzt und nutzerorientiert in die Zukunft

Wusstet ihr, dass es in dem Filmklassiker „Zurück in die Zukunft“ (Erscheinung: 1985) eine Reihe noch undenkbarer Technologien gab, die wir heute exakt so verwenden? Zum Beispiel hat Marty McFly im zweiten Teil eine Spende über ein mobiles Tablet überwiesen, um den Erhalt der Rathausuhr zu unterstützen.

Einige der Technologien aus der Filmreihe haben sich bereits komplett in unserem Alltag und in der Business-Welt etabliert oder ziehen zunehmend ein. Dazu zählen: Videokonferenzen, Internet of Things, VR-Brillen, Login per Fingerabdruck und das Payment mit mobilen Endgeräten.

Wir wollen einen Blick auf die Welt der ERP-Systeme werfen. Wie wirken sich Trends auf die Geschäftsressourcenplanung aus und was sollten Unternehmen hinsichtlich aktueller Entwicklungen bedenken, wenn sie neue ERP-Software einsetzen wollen? Begleitet uns auf eine Reise in die Zukunft.

Trends entscheiden über die Auswahl von ERP-Systemen

Kennt ihr folgende Situation?: Ein Kollege erzählt völlig begeistert von einer neuen Technologie, einer neuen App oder einer neuen Social-Media-Plattform, die ganz sicher einen großen Durchbruch haben wird? Einige Monate später ist das Thema vergessen…

Die Gefahr, dass wir uns in neue Trends hineinstürzen, besteht immer. Das ist nicht weiter schlimm, aber wir sollten einen kühlen Kopf bewahren. Wir sollten die großen Bewegungen im Blick behalten, die viel Potenzial zeigen und langfristig Bestand haben könnten.
Es gilt gleichzeitig, über den Tellerrand zu schauen, größere Strömungen aus der Trendforschung zu beobachten, zwischen den Zeilen zu lesen und aus der Vergangenheit zu lernen.

In puncto ERP kann es über den Erfolg eines Unternehmens entscheiden, einen Trend richtig einzuschätzen. Schließlich zeigen viele Ressourcenplaner-Systeme eine Lebensdauer bis zu 15 Jahren, bis sie komplett ausgetauscht werden. Für die Neueinführung müssen Unternehmen auf Veränderungen interner Strukturen und auf äußere Entwicklungen Rücksicht nehmen. Ihr solltet euch fragen: Wohin soll die Reise des Unternehmens gehen? Wie werden sich Gesellschaft, Gesetze, Technologien und Märkte entwickeln?

Im Folgenden fassen wir die größten Trends zusammen, die Unternehmen bei der Auswahl von neuen ERP-Systemen bedenken sollten.

Vom ERP-Spezialisten hin zu vielfältigen Usern

Es sind nicht mehr die langjährig ausgebildeten Spezialisten aus der Fachabteilung, die die Warenwirtschaftssysteme allein bedienen. Hinzu gekommen sind viele Anwender, zum Beispiel aus dem Controlling oder dem Personalwesen, die ERP-Software im täglichen Berufsleben verwenden.

Genau wie wir im Privatleben unsere selbst gewählten Apps auf dem Smartphone schnell bedienen und auf umständliche Anleitungen verzichten wollen, ist auch unser Anspruch an beruflich genutzte Software. Sie soll selbsterklärend, einfach, zeitsparend sein und im Idealfall Freude bereiten.

Die Folge? Umständlich zu bedienende und aufgeblähte ERP-Systeme werden zunehmend verschwinden. Unternehmen sollten benutzerfreundliche Alternativen wählen, die auf die User zugeschnitten sind. Denn Nutzer wollen sich nicht mehr an die Software anpassen. Sie fordern zunehmend, dass diese an deren Bedürfnisse angepasst wird oder sich sogar automatisch anpasst. Der Vorteil für Firmen? Je nutzerfreundlicher eine Software ist, desto effizienter gelingen die damit verbundenen Aufgaben.

ERP-Software passt sich den Bedingungen an

ERP-Software wird immer ausgeklügelter und leistungsstärker. Mit Business Process Mining ist es zum Beispiel möglich einzelne Prozessschritte zu identifizieren, Schwachpunkte zu erkennen und Prozesse ganzheitlich zu visualisieren. Die Nutzung von Big Data und Technologien der Künstlichen Intelligenz führen zunehmend dazu, dass viele Prozesse im Bereich der Ressourcenplanung automatisiert ablaufen. Damit bleibt Mitarbeitern mehr Zeit für beispielsweise Innovationen, Kreativarbeit oder die Entwicklung neuer Konzepte.

Ähnlich ist es mit Maschinen und technischen Geräten, die zunehmend unter sich arbeiten. Per „Maschine zu Maschine-Kommunikation“ ist es nicht mehr notwendig, alle Arbeitsprozesse händisch zu steuern. Der Mitarbeiter ist hier oft nur noch gefragt, wenn es um die Abholung von Informationen oder um eine Abweichung geht.

Grundsätzlich wird es nicht länger um die Frage gehen, ob und welche Prozesse technisch realisiert werden können, sondern wie Technologien idealerweise auf Unternehmensabläufe reagieren sollten.

Reduzierung der Informationsflut

Wenn wir an Big Data oder Aussagen wie: „Daten sind das neue Gold des digitalen Zeitalters“ denken, erscheint es paradox, dass eine Verringerung von Informationen ein Trend sein könnte. Doch genau diese Entwicklung hält in ERP-Systemen Einzug. Das bedeutet allerdings nicht, dass Datenmengen schrumpfen. Nein, sie wandern zunehmend in den Hintergrund. Entscheidend ist, dass sie aus User-Sicht geclustert und reduziert erscheinen.

Inmitten der täglichen Informationsflut haben wir gar nicht mehr die Chance, alle Details zu erfassen. Der Wunsch nach übersichtlichen Zusammenfassungen und die Konzentration auf Wesentliches wird immer größer. Maschinelle Aufgaben sollen zunehmend im Hintergrund ablaufen und Projektbeteiligte nur noch in einem komprimierten Maß erreichen. Diese Entwicklung können viele Technologien unterstützen. Zum Beispiel ist es mit intelligenten Dashboards möglich, komplexe Informationen zu reduzieren und Usern übersichtlich darzustellen. Integrierte IT-Plattformen sind ebenfalls hilfreich, um Geschäftsprozesse zu vereinfachen und den Datenaustausch zu optimieren.

Oder denkt an AR-Brillen, die den technischen Kundendienst unterwegs mit visualisierten Daten unterstützen könnten. Als sehr nutzerfreundlich erweist sich auch der Einsatz von Multi-Geräten bzw. Cross Device. Wenn ein User an einem Firmen-Laptop arbeitet und unterwegs am Tablet mit den identischen Inhalten weiterarbeiten kann, spart er sich redundante Tätigkeiten.

Nahtlose Vernetzung mit der IT-Infrastruktur

Die Bundesregierung fördert im Rahmen von Industrie 4.0 die Vernetzung von Maschinen, Prozessen und Kommunikationstechnologien. Dieser große Trend hat einen enormen Einfluss auf ERP-Systeme.

Unternehmen erfahren mit ihren Warenwirtschaftssystemen deutliche Wettbewerbsvorteile, wenn sie sich von eingestaubten, mächtigen und unübersichtlichen Verwaltungstools verabschieden. Sie sollten benutzerfreundliche Tools etablieren, die intelligent miteinander verbunden sind. Das bedeutet zeitgleich, dass die Verknüpfung mit der firmeneigenen IT-Landschaft immer enger wird. Diese Entwicklung bewirkt für Mitarbeiter, dass sie auf eine zusammenhängende und interaktive Arbeitsumgebung zugreifen, die ihren Bedürfnissen gerecht wird.

Firmen können an einigen Stellschrauben drehen, um ERP-Systeme zukunftsfähig aufzustellen. Der Fokus sollte auf einer erhöhten Benutzerfreundlichkeit, modernen Plattformarchitekturen, intelligenten Cloud-Lösungen, der Kompatibilität verschiedener Endgeräte, einer ausgeprägten IT-Sicherheit und smarten IoT-Anwendungen liegen.

Benötigt auch ihr Beratung bei der Integration eines modernen ERP-Systems? Kontaktiert uns gern.